Im Jahr 2014 forderte Barcelona als Vorreiter urbane Zentren dazu auf, bis 2054 nach Autarkie zu streben. Also das zu produzieren, was sie verbrauchen. Der Aufruf zum Handeln entwickelte sich zu einem nachhaltigen Städtenetzwerk, das sich auf den digitalen Wandel, Lokalisierung und regenerative Wirtschaft konzentriert. Neben Amsterdam, Boston, Cambridge, Seoul, Paris oder Mexico City ist Hamburg die einzige deutsche Stadt mit Buy-in aus der Maker-Community und der Politik. Als innovatives und führendes Handelszentrum zielt die Hansestadt darauf ab, digitale und physische Infrastruktur bereitzustellen, die als Gemeingut verwaltet werden soll.
Hier gibt es mehr Informationen zum Netzwerk der Stiftung und auch über Bali, das sich in letzter Zeit zu einer FABIsland entwickelt hat: https://fab.city/network-sustainable-cities/

The goal is for 2054 that cities produce (almost) everything they consume.

fab.city

FABMitglieder erhalten Zugang zu Wissensaustausch, Netzwerkveranstaltungen, Forschungsmöglichkeiten und Engagement mit gleichgesinnten Städten auf der ganzen Welt. Daher ist das Herzstück des Fab Lab Network ein weltweit verteiltes Netzwerk von Fertigungslaboren im haushaltsüblichen Maßstab, die von Forschern des MIT in Boston gegründet wurden und Zugang zu den Werkzeugen und dem Wissen bieten, um „alles (selbst) herzustellen“.

Nach fast zwei erfolgreichen Jahren lädt das EU-finanzierte Projekt INTERFACER dazu ein, ihre Visionen zu teilen und zu diskutieren, wie Hamburg in eine lokal produktive und global vernetzte Stadt verwandelt werden kann. Wir sind im 1. Quartal 2023 dazugekommen, um die Designherausforderungen für eine wünschenswerte und nachhaltige Zukunft zu diskutieren.
INTERFACER legt in enger Zusammenarbeit mit dem Netzwerk FAB City den Grundstein für globale Vernetzungen, die Digitalisierung der lokalen Produktion und den Aufbau einer einzigartigen Maker-Szene in Hamburg in Zeiten globaler Herausforderungen, wie den ökologischen und sozialen Folgen des Klimawandels.

Unser Anteil am Erfolg

Die langfristige Vision, dass Städte bis 2054 (fast) alles produzieren, was sie verbrauchen, gepaart mit Hamburgs Herangehensweise an das INTERFACER-Projekt, hat für uns alle verfügbaren Häkchen gesetzt. Also haben wir uns beeilt, nachdem wir eingeladen wurden, maßstabsgetreue Entwürfe für eine langfristige urbane Transformation zu liefern. Das Ergebnis:

Circular Screwdriver

Beim Design dieses Akkuschraubers wurden sämtliche Circular Design Prinzipien beachtet und zahlreiche umgesetzt. So ist es möglich, die Ressourcen der FabCity von morgen möglichst lange im stadteigenen Produkt- und Materialkreislauf zu nutzen, mit dem positiven Nebeneffekt einer deutlichen Reduzierung des CO2e Fußabdrucks. Die Produktarchitektur wurde grundlegend überarbeitet, um die funktionalen Komponenten des Akkuschraubers modular und einfach austauschbar, sowie aufrüstbar zu machen – sowohl für Andwender:innen, als auch für Fachkräfte im Refurbishing, Remanufacturing und Recyclingprozess. Das Nutzererlebnis wurde so gestaltet, dass das Auseinandernehmen und wieder Zusammensetzen in wenigen Schritten ohne spezielle Werkzeuge erfolgen kann. Durch die Zusammenlegung von einzelnen Komponenten in Baugruppen kann dies sicher und fehlerfrei selbst von Laien durchgeführt werden.

Shift Light

Die Lampe erfüllt höchste Anforderungen an
| Modularität
| Reparierbarkeit
| Suffizienz
und zirkuläres Material. Die Lichtausbeute ist konstruktionsbedingt einfach einzustellen.

Shift-Light ist eine modulares Lichtobjekt mit vielen Gestaltungs- und Anwendungsmöglichkeiten, deren Design auf den Circular Design Prinzipien von Modularity, Reuse, Upgrade & Repair und Sufficiency beruht.
Anstatt für unterschiedliche Anwendungsbereiche eine Vielzahl an Leuchten zu benötigen, kann man schon mit wenigen Shift-Lights zahlreiche Beleuchtungsszenarien abbilden. Die Leutchte(n) begleiten Nutzer*innen dabei durch den Tag und lassen sich je nach Raum, Bedarf und Stimmung situativ anpassen. Als Ambiente-Leuchte etwa steht Shift-Light auf ihrem Fußteil, so dass die Lichtmenge über das Hochziehen oder Herunterschieben des Leuchtenkopfes nach Wunsch verändert werden kann. An einem Ständer oder Regal hängend dient sie als Lese- oder Stehleuchte. Sogar als Deckenleuchte kann sie dank der integrierten Kabelschlaufe in Szene gesetzt werden – als Einzelstück oder Mehrleuchten-Cluster.

Vielfalt ist auch bei der Gestaltung angesagt: Auf Wunsch können die Lamellen per Lasercutter oder Tischfräse aus unterschiedlichsten Plattenmaterialien hergestellt werden. Es bieten sich recyceltes Precious Plastic, Sperrholz, Acrylglas oder unterschiedlichste Kartonagen an. Durch die Parametrik der 3D Daten lässt sich die entsprechende Materialstärke einfach über ein digitales Interface einstellen. Auf demselben Weg lassen sich auch die Dimensionen der Leuchte (Durchmesser und Höhe), wie auch die Lamellenanzahl anpassen, was einen weiten Individualisierungsspielraum eröffnet. Den Anwendungsszenarien und persönlichen Design-Vorlieben sind somit wenige Grenzen gesetzt.

Material: Kroma Kraft Display Cardboard
Sustainability: Plastic-free, recyclable, environmentally friendly, disposal as wastepaper, food-safe
Certifications: PEFC, ISEGA, toy standard DIN EN 71-3 compliant
Easy to work with, relatively cheap in comparison to MDF, lightweight.

Da die Lamellen ohne Verklebung einfach ineinandergesteckt werden, ist die eventuelle Reparatur einzelner Teile einfach und schnell. Auch der Stil der Lampe und die Lichtausbeute lassen sich jederzeit anpassen, indem zum Beispiel einige Holzlamellen durch Acrylglaslamellen ausgetauscht werden – schon entsteht ein völlig anderes Lichtspiel. Neue Trends und Änderungswünsche können integriert werden, ohne ein komplett neues Produkt kaufen zu müssen.

Die Herstellung der Shift Light ist in den meisten FabLabs möglich. Dank der Open Source Hardware Lizenz kann sich jede:r selbst ein individualisiertes und modulares Leuchtensystem für das eigene Heim herstellen.

Pop_Shelf

Erfüllt folgende Kriterien
| Modularität
| Wiederverwendbare Teile
| aus regenerative Quellen
und nachhaltigen Materialien
Es kann schnell vergrößert oder verkleinert werden. So wächst oder schrumpft es mit den Anforderungen des Benutzers.

Pappeln (engl. poplar) spielen bei der Transformation der konventionellen Landwirtschaft hin zu einer resilienteren und Biodiversität fördernden Agroforstwirtschaft als Pionierbaumart eine wichtige Rolle. Schauen wir einige Jahre in die Zukunft, können wir davon ausgehen, dass durch diesen Transformationsprozess das Angebot an regionalem Pappelholz steigen wird. Nun wäre es nicht unbedingt im Sinne der Nachhaltigkeit aus diesem Holz nur Zündhölzer und Schaschlikspieße zu machen – eine langlebiges Alltagsprodukt als Kohlenstoffspeicher wäre zu bevorzugen.

Pappelholz ist kein typischer Möbelwerkstoff. Doch mit Pop_Shelf haben wir eine Möglichkeit gefunden, seine Werkstoffvorteile in ein leichtes, individualisierbares und außergewöhnliches Regal-Design zu übersetzen. Dieses trägt mittelbar dazu bei, die überbeanspruchten Ackerböden zu regenerieren, Biodiversität zu fördern und das Mikroklima zu verbessern.

Pop_Shelf lässt sich mit einfachen Maschinen (Säge, Bohrer, Oberfräse & Co), aber auch mit Hilfe gängiger CNC-Fräsen herstellen, wie sie in vielen FabLabs und Heimwerkstätten zu finden sind. Das Regal besteht vollständig aus Pappelholzbrettern derselben Stärke und kann mit minimalem Verschnitt produziert werden.

Für den Aufbau des Regals sind keinerlei Metallteile notwendig. Sämtliche Bauteile werden durch Schnüre zusammengehalten, die durch Verdrehung die nötige Spannkraft erzeugen, um der Konstruktion Stabilität zu verleihen. Die Schnur ist dabei nicht nur ein Designfeature, für das ganz nach Wunsch vom knallbunten Nylonseil bis zum dezenten Hanfseil viele Varianten denkbar sind. Die kreuzweise Verspannung auf der Rückseite ermöglicht vielmehr durch unterschiedlich starkes spannen, unebene Fußböden auszugleichen, sodass das Regal immer im Lot steht.

Check out the Assembly Guide.

Ein besonderes Merkmal des Designs ist außerdem der parametrische Aufbau der Konstruktionsdaten, der es Nutzenden ermöglicht die Dimensionen, wie auch die Anzahl und Abstände der Regalböden von Pop_Shelf frei zu wählen.

This is the future of making!

Die Abschlussveranstaltung #tfom23, eine zweitägige Vor-Ort-Konferenz + Ausstellung, ist eine einzigartige Gelegenheit für sinnvolle persönliche Kontakte mit anderen lokalen und globalen Entscheidungsträgern. Die Teilnehmenden sind eingeladen in Vorträge, Workshops, Ausstellungen oder Community-Treffen einzutauchen, um jetzt „die Zukunft des Machens“ zu gestalten!
Die Konferenz wird im Rahmen des EU-finanzierten INTERFACER-Projekts unter der Leitung der Konsortialpartner Helmut-Schmidt-Universität, Fab City Hamburg e.V., Hamburger Institut für Wertschöpfungssystematik und Wissensmanagement UG und dyne.org Foundation organisiert.

Trefft uns bei der Abschlussveranstaltung #tfom23. Oder werdet selbst zum Maker; unsere Designs werden bald in jeder FabCity auf der ganzen Welt erhältlich sein.

Stefanie Wibbeke

Stefanie Wibbeke

Marketing & Communications

Stefanie leitet unser Kommunikations- und Content-Team. Als Wahlhamburgerin glaubt sie an Multi-Channel-Experiences und Häkeln.

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