Lassen Sie mich die beiden Schlüsselelemente kurz vorstellen.

DEI – Diversity, Equity, Inclusion – ist eine verbreitete Denkweise, die darauf abzielt, jeden Menschen einzubeziehen, unabhängig von Fähigkeiten, Geschlecht, Sprache, Kultur und jeder anderen Form menschlicher Unterschiede.

Inclusive Design – ist eine praktische Methodik, die es ermöglicht, für die gesamte Bandbreite menschlicher Vielfalt zu gestalten.

Kurz gesagt: DEI ist die Theorie für alle, und Inclusive Design ist die Praxis für Designer.

In den folgenden drei Schritten führe ich Sie durch Möglichkeiten, mit denen ein grundlegendes Verständnis für dieses Mindset erlangt werden kann, durch gängige Tools, die genutzt werden können und die technologische Unterstützung, die es braucht, um Ihre Ideen auf den realen Markt zu bringen.

MINDSET – die Vielfalt erkennen

Es gibt hilfreiche Leitfäden, um sich eine Denkweise anzueignen und allgemeine Best Practices zu übernehmen, wie sie Apple, Microsoft und Google aufgestellt haben. Diese Quellen werden seit Jahren fortgeführt und ermöglichen es Designern, jede Art von Behinderung – in Bezug auf Sehen/Hören/Tasten – bei der Gestaltung von Schnittstellen zu berücksichtigen. Diese Richtlinien konzentrieren sich darauf, jedes digitale Produkt für jeden zugänglich zu machen, ob mit oder ohne Behinderung.

Um die Denkweise des Inclusive Design für DEI zu fördern, werden Sie vielleicht mit Kunden und Kollegen konfrontiert, aber auch mit den Endnutzern. Hier gebe ich drei kurze Tipps.

Wenn Sie Ihren Kunden diesen Ansatz vorschlagen, versuchen Sie, diese wichtigste Erkenntnis hervorzuheben: Design für Menschen mit Behinderungen bedeutet, die Inhalte für alle anderen noch leichter zugänglich zu machen. Somit zahlt sich Inclusive Design in jedem Fall aus, da es den Menschen universell zugutekommt.

Und selbst wenn Sie kein Budget/keine Zeit für einen zusätzlichen Aufwand haben, denken Sie bitte daran, dass “Ausgrenzung” passiert, wenn wir Probleme mit unseren eigenen Vorurteilen lösen. Versuchen Sie also, Ihre eigenen Vorurteile zu erkennen und sie zu überwinden.

Wenn Sie Nachwuchsdesigner in diesen Ansatz einführen, schlage ich vor, diese drei Konzepte zu berücksichtigen:

  • Einfachheit – Inhalte so gestalten, dass sie geläufig sind, um zu vermeiden, dass Menschen neue Systeme lernen müssen.
  • Wahrnehmbarkeit – Sicherstellen, dass alle Inhalte mit allen Sinnen (sehen, hören, berühren) gleich wahrgenommen werden können.
  • Personalisierung – Den Menschen die Möglichkeit geben, die häufigsten Interaktionen individuell zu gestalten.

Wenn Sie Ihr digitales Produkt auf den Markt bringen wollen, kann ich Ihnen nur raten, folgenden Aspekt, den ich in jede unserer Strategien inkludiere, zu berücksichtigen: die klare Vermittlung der Ergebnisse an den Endnutzern. Das Problem ist nämlich, dass viele Leute die umfangreichen Funktionen ihrer Mobiltelefone gar nicht kennen, wie z. B. VoiceOver, LargeTextSize, ReduceMotion, ColorContrast, etc. Stellen Sie deshalb als Designer sicher, dass die Leute über all die kleinen Design-Twists Bescheid wissen – vor allem, wenn Sie dafür Stunden der Recherche und des Testens gebraucht haben.

Dieser erste Schritt ist unbedingt zu beachten, da er das Einfühlungsvermögen und die Sensibilität der Designer erhöht.

TOOLS – Design für Vielfalt

Sobald die Denkweise festgelegt und die Richtlinien ausgearbeitet sind, fragen sich Designer vielleicht, wie man Inclusive Design in die Praxis umsetzt. An diesem Punkt brauchen Sie einen praktischen Ansatz, um wirklich zu tun, was Sie gepredigt haben, um sicherzustellen, dass Ihr Projekt wirklich jeden berücksichtigt.

Als Designer sagen wir: “tauche in die Realität der Benutzer ein”, um so ihre direkten Bedürfnisse zu erfüllen. Wenn Sie für eine Gruppe von sehbehinderten Benutzern entwerfen, habe ich einen Tipp: Versuchen Sie, eine App zu entwerfen, während Sie Ihre Augen bedecken! Nee, war nur ein Scherz. Oder vielleicht auch nicht. Wie auch immer, wenn Sie es versuchen, dann lassen Sie es mich wissen. Aber wie? Wissen Sie überhaupt, ob ich Ihre Nachrichten lesen oder hören kann? Oder wie Sie mich erreichen können?

Dies sind sehr grundlegende Fragen, die wir oft vergessen zu stellen, da wir von bestimmten Gegebenheiten ausgehen. Diese Annahmen führen dazu, dass wir ungewollt ausschließen, wer anders ist als wir. Diese unbewussten Annahmen sind Vorurteile. Und Ja, die sind ätzend! Ich weiß, also lassen Sie mich helfen. Die folgenden Werkzeuge können Sie dabei unterstützen, sie zu umgehen.

Aber zuallererst: Recherchieren Sie. Das wird immer der allererste Schritt für jeden Designer sein. Wir erfinden keine Dinge, wir verstehen die Welt und erst dann versuchen wir, sie besser zu machen. Wenn Sie also mehr über Ihre Benutzer und die Aktionen, die sie ausführen, herausfinden, wird das helfen, Ihre Arbeit zu strukturieren.

Sobald Sie mit Ihren eigenen Recherchen fertig sind, können Sie diese Design-Tools ja mal ausprobieren.

  • Idean’s Cards for humanity – ein Kartenset, das Ihre Brainstorming-Sitzungen mit mehreren Personen und Merkmalen unterstützt. Damit können Sie sich auf verschiedene Bedürfnisse und Herausforderungen konzentrieren.
  • We Are Colorblind – hilft bei der Optimierung der Farb-Verwendung und Benutzerfreundlichkeit.
  • Microsoft Activity Cards – ein Kartenset, das Richtlinien kommuniziert. Kein fertiges Tool, aber bietet eine ausführliche Erklärung, wie man das Thema Inklusion angehen kann, je nachdem, in welcher Designphase man sich befindet
  • Contrast – um den Kontrast Ihrer Oberfläche schnell auf Barrierefreiheit zu testen.
  • Mapping TheEdge Cards – ein Set von intelligenten Use Cases, die Sie in jeder Phase Ihres Designprozesses ausprobieren können, besonders während der Ideenfindung oder des Testens. Es ermöglicht Ihnen, über jede Art von Behinderung auf verschiedenen Ebenen nachzudenken.
  • The A11 Y Project – ist eine Open-Source-Software zum Testen von Webseiten und zur automatischen Erstellung detaillierter Berichte.

TECH – die Vielfalt fördern

Design ist heute ein zentrales Element, aber ohne eine starke technologische Unterstützung hat es weniger Durchschlagskraft. Deshalb liste ich hier einige der technischen Ressourcen auf, die Ihnen dabei helfen, Ihr Design praktikabel zu machen.

  • Google’ web accessibility – eine Open-Source-Plattform zum Lernen und Erstellen von Web-Plattformen zugänglich für jedermann.
  • Textures.js – eine freie JavaScript-Bibliothek zur Erstellung von SVG-Mustern, die die Lesbarkeit der Datenvisualisierung verbessern soll.
  • Dyslexie Font – Die häufigsten Lesefehler bei Legasthenie sind das Vertauschen, Spiegeln, Verändern, Drehen und Verschmelzen von Buchstaben. In der Dyslexie-Schrift ist jeder Buchstabe einzigartig geformt, wodurch die häufigsten Lesefehler der Legasthenie beseitigt werden.
  • Color Contrast Check – ein kostenloses Tool zur Bewertung des Kontrastverhältnisses zwischen Vorder- und Hintergrund.
  • FontAwesome – ein kostenloses Icon-Set, das nicht nur gut aussieht, sondern auch leseschwachen Benutzern helfen kann, mit Ihrem Produkt zu interagieren.
  • Readable – eine Plattform, die Ihren Text analysiert und einen “Lesbarkeits-Score” sowie Tipps zur Verbesserung schwer verständlicher Formulierungen liefert.

Hier schließt sich der Kreis: Mindset, Tools, Technologie. Ist das nicht eine perfekte Basisanleitung? Nein, ist sie nicht. So wie Menschen nicht perfekt sind. Und deshalb mögen wir uns, und Sie sollten diesen nicht perfekten Leitfaden auch mögen.

Anmerkung: Diese Ausführungen sind nur eine kompakte Zusammenfassung. Es gibt viele weitere großartige Inhalte da draußen. Dennoch ist es für jeden, der das Grundprinzip des Inclusive Designs befolgt, unerlässlich, die standardisierten und gängigen Ideen zu berücksichtigen, um so vielen Menschen wie möglich von den 7,4 Millionen Menschen weltweit die Nutzung zu ermöglichen.

Es gibt zwei weitere Artikel zum Thema DEI.

Lest hier welchen Einfluss DEI auf Innovation hat und hier wie Design zum entscheidenden Faktor für DEI wird.

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