Liebes Circularity22, du warst ein großartiges Erlebnis und ein guter Wiedereinstieg in die Konferenzszene. Damit ihr es euch bildlich vorstellen könnt, stellt euch das Ganze als einen Debütantenball für Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit vor – nach oder doch noch mitten in? – der Pandemie vor. Natürlich ohne die weißen Handschuhe und Roben. Als Newcomer betrat INDEED die Türen des InterContinental Buckhead Hotels, voller Neugier, wissbegierig und aufgeregt, um neue Kontakte zu knüpfen (mit neuen Gesichtern) und neue Kontakte zu knüpfen (mit solchen, die man bisher nur virtuell gesehen hatte).  

Am Ende der drei Tage hatte ich das Gefühl, dass mein Kopf voll von all den neuen Erkenntnissen war und meine Perspektive auf den Stand der Kreislaufwirtschaft, insbesondere auf dem US-amerikanischen Markt, sehr gefestigt war. Unter den mehr als 800 Teilnehmern herrschte ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit, das durch das Format der (meist) als Podiumsdiskussion angelegten Gespräche noch verstärkt wurde. Vielleicht war es kein Zufall, dass es auf dieser Bühne nur sehr wenig “ich und meine PowerPoint-Präsentation” gab, sondern viele Diskussionen auf Augenhöhe, in die sich das Publikum einschaltete, um die Gespräche zu bereichern. Dieser Dialog erstreckte sich über verschiedene Branchen, Disziplinen und Gebiete, was ich auch passend fand, denn genau das ist es, was die Belebung der Kreislaufwirtschaft erfordert: Es geht darum, die einzelnen Punkte dort miteinander zu verbinden, wo sie vorher nicht verbunden waren.  

Takeaways

Aus meiner Sicht gab es 3 wichtige Erkenntnisse:

  1. Die Akzeptanz der Kreislaufwirtschaft ist nur mit dem richtigen Storytelling möglich, sowohl bei Kunden als auch bei Regierungen und Organisationen. 
  1. Partnerschaften sind buchstäblich euer Freund.  
  1. Entwickelt eure Geschäftsmodelle und Lösungen rund um eure Kunden  

Beteiligung am Kreislaufsystem

Die Vermittlung von Zirkularität ist meiner Meinung nach eine der größten unsichtbaren Herausforderungen in der Branche. Wenn man nicht in der Lage ist, zu erklären, was man tut (oder tun wird), und zwar auf eine Art und Weise, die prägnant, leicht nachvollziehbar (man denke an ein Gespräch mit einem Sechsjährigen), relevant und einprägsam ist, wie kann man dann erwarten, dass die Menschen sich ändern?  Dieser Punkt wurde in vielen der von mir besuchten Sitzungen angesprochen, aber der Kürze halber werde ich nur auf eine eingehen. In der Sitzung mit dem Titel “Ripple Effects: Die Auswirkungen der EU-Politik” diskutierten das Publikum und das Podium gemeinsam über die Entwicklung der EU- und US-Politik. Viele waren sich einig, dass die Politik der EU (insbesondere Frankreichs) in Bezug auf das Recht auf Reparatur und den Green Deal Indikatoren für die Zukunft der Politik in den USA sind, insbesondere was die Transparenz für den Verbraucher und die Reparaturfähigkeit betrifft. Doch nur weil sich die Experten einig sind, heißt das noch lange nicht, dass dies die richtige Botschaft ist, um beim amerikanischen Publikum Gehör zu finden. Diese Entwicklung zu verstehen (und zu nutzen, um fundierte Vorhersagen zu treffen) ist eher eine versteckte Supermacht, die neu gebrandet werden muss, um auf dem Massenmarkt Fuß zu fassen. Einer der Podiumsteilnehmer, Kyle Wiens, CEO von iFix it, hatte dazu Erfahrungen aus erster Hand, da er mit Microsoft zusammenarbeitete, um die Reparaturgesetzgebung in den USA voranzutreiben. Hätte dieser Vorstoß auch ohne die Unterstützung eines großen Steuerzahlers im Bundesstaat Washington Erfolg gehabt? Das ist schwer zu sagen, aber wenn ihr mich fragt, erzählt diese Unternehmenspartnerschaft eine ganz andere Geschichte, die es zu ändern gilt.  

Zirkuläre Partnerschaften

Das bringt mich zu meinem nächsten Punkt: Partnerschaften sind buchstäblich dein Freund. Der Gemeinschaftssinn war auf der Circularity22 auf unerklärliche Weise spürbar. Ich vermute, dass dies zum Teil daran lag, dass viele Teilnehmer:innen und Redner:innen auf der Veranstaltung bereits zusammenarbeiten, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern, sowohl auf als auch abseits der Bühne. Ein großartiges Beispiel dafür wurde in der Sitzung “A Regenerative, Inclusive Transition at Scale” vorgestellt: The Circular City Coalition”, die von John Holm, Vizepräsident für strategische Initiativen bei PYXERA Global, hervorragend moderiert wurde.  

To build a path to circularity we need to build ways in which the path is possible.

Gemeinsam mit Partnern von Enel North America, Work, Metabolic und Rheaply leitete John eine Reihe von Kooperationsprojekten für eine allumfassende Kreislaufwirtschaft. Die Teilnehmer waren sich einig, dass Klimaabfälle und DEI als ein gemeinsames Problem betrachtet werden müssen. Daher muss es eine Ebene des Zugangs für alle geben.  

Verbraucherverhalten

Apropos Menschen, das bringt mich zu meiner letzten, aber sicherlich nicht letzten Erkenntnis: Entwickelt eure Geschäftsmodelle und Lösungen rund um eure Kunden. Dies war ein Punkt von meiner Kollegin Eunji Park, die in der Sitzung “How to: Repair – Enabling Product Life Extension” sprach. Als Verfechterin des Konsumenten half Eunji den Zuhörer:innen zu verstehen, dass Lösungen keine Lösungen sind, wenn sie nicht das Verhalten der Konsument:innen und deren Wünsche berücksichtigen. Dies war besonders passend, da die Zuhörer:innen in der gleichen Sitzung die Premiere des “Concept Luna”, eines von Dell entworfenen reparierbaren Laptops, erlebten.  Als die Podiumsteilnehmer:innen gefragt wurden, was sie sich für das nächste Jahr wünschen würden, brachte Eunji es perfekt auf den Punkt, indem sie forderte, dass “die Menschen aktiv in die Circular Economy integriert werden und nicht nur passive Nutznießer sein werden”.  

Circularity22, das war’s dann wohl. Und während wir geduldig auf die Circularity23 in Seattle warten, werden wir (das INDEED-Team) die gelernten Lektionen in unser eigenes Ökosystem mitnehmen, damit sie auch über die Konferenzsäle von Buckhead hinaus einen Dominoeffekt haben können. Bis zum nächsten Mal! 

Sarah Crooks

Managing Director

Sarah leitet die Community und das Business Development in New York mit amerikanisch-europäischer Perspektive. Als selbsternannter neugieriger Geist glaubt sie, dass jeder (und alles) eine Geschichte hat.

Wir freuen uns darauf, über die nächsten Schritte zu sprechen.

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