Aller guten Dinge sind drei, heißt es. Vielleicht war es deshalb so eine angenehme Erfahrung, an der ersten dmi:Konferenz in den letzten drei Jahren teilzunehmen. Die zwei Tage in Boston waren vollgepackt mit Sessions in großen und kleinen Gruppen, die von einigen der weltweit führenden Designmanager geleitet wurden. Aus den vielen Präsentationen und Gesprächen zwischen den Sitzungen kristallisierten sich für mich zwei Hauptthemen heraus:

The state of design: looking back to look forward

Mauro Porcini

Der Stand des Designs im Unternehmen hat sich positiv entwickelt, aber das heißt nicht, dass Designer schon an den richtigen Stellen mitentscheiden. Mauro Porcini, Chief Design Officer bei Pepsi Co, hob dies in seiner Session „Human Side of Innovation: The Power of People in Love with People“ hervor. Mauro half dem Publikum, das „Warum“ für diesen Wandel zu kontextualisieren. Es überrascht vielleicht nicht, dass er auf die Globalisierung und neue Technologien als bedeutende Katalysatoren für einen solchen Wandel hinwies. Er betonte, dass wir in der heutigen Welt einen besseren Zugang zum Endverbraucher haben als jemals zuvor. Wir leben im Zeitalter der Start-ups, in denen nicht mehr nur große Konzerne um Marktanteile kämpfen.

Was ist das Geheimnis, um Marktanteile zu gewinnen und den unersättlichen Verbraucher von heute zufrieden zu stellen? Besser mit den Menschen verbunden zu sein, wäre die Lösung, so argumentierte er. Dies schafft eine wichtige Position für Designer, die, wie Mauro sagte, die Schlüsselrolle als Botschafter des Menschen spielen. Was brauchen wir also für die Zukunft? Wir müssen die Rolle des Designs und Design-Thinking auf andere Geschäftsfunktionen ausdehnen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, aber vielleicht ist es realistisch, da Design Thinking immer mehr Mainstream-Akzeptanz genießt.

Laura Dye

Mauro ermutigt uns darüber hinaus, Teams und Organisationen mit den richtigen Leuten aufzubauen. Genauer gesagt mit Menschen, die von Neugier motiviert sind, die Freundlichkeit zeigen und die Fähigkeit haben, sowohl zu träumen als auch auszuführen. Vielleicht klingt es utopisch, aber Laura Dye, Direktorin und Leiterin der globalen Organisationsentwicklung bei der Intel Corporation, betonte während der Podiumsdiskussion mit dem Titel „Leveraging the Power of Design to Create Organizations of the Future“ ebenfalls die Bedeutung von Freundlichkeit (kindness). Als eine Designerin in der Personalabteilung gab sie einige praktische Ratschläge zur Förderung von Freundlichkeit am Arbeitsplatz. Sie schlug vor, dass wir damit beginnen sollten, die Leute am Ende eines Meetings zu fragen, wie es ihnen geht, und Raum dafür schaffen, dass sich die Leute anders zeigen. Klingt für mich machbar, ehrliches Interesse zu zeigen! Und ich frage mich, ob dies der Beginn von mehr Designprofis in der HR-Welt ist? Eigentlich keine schlechte Idee.

How do we structure this dang thing?

Jill Lawrence

Apropos HR, das Thema Organisationsstruktur ist nicht zu vernachlässigen. Die Organisationsstruktur beeinflusst unleugbar menschliches Verhalten. Die Diskussionsteilnehmer gaben wertvolle Tipps, als dieses Thema in der Session „Leveraging the Power of Design to Create Organizations of the Future“ auftauchte. Ein Tipp war die Ermutigung, organisatorische Veränderungen von Anfang an mitzugestalten und sie nicht nur den Köpfen einiger weniger hochrangiger Führungskräfte zu überlassen. Sämtliche Stakeholder in die Entscheidungen einzubinden, erleichtert es, Unterstützung zu bekommen und erfolgreiche Veränderungen anzustoßen. Veränderung ist nie einfach, aber als Designer ist es wichtig, nicht zu vergessen, den Werkzeugkasten des Designs auf sich selbst anzuwenden!

Alex Tan

Dank der von Jill Lawrence, VP Design bei Crown Equipment Company, moderierten Sitzung zum Thema „Neue Ideen für Karriereleitern und Talententwicklung im Design“ kann ich jetzt sicher sein, dass die richtige Organisationsstruktur eine Herausforderung für Organisationen aller Größen ist. Wir haben uns in einer kleinen Gruppe mit anderen Designprofis (von Agenturinhabern bis hin zu C-Suite-Führungskräften) getroffen und unsere Herausforderungen zu diesem Thema geteilt. Dabei haben wir uns mit den Kompromissentscheidungen befasst, die Organisationen treffen müssen, wenn sie Karriereentwicklungspfade für Designer anbieten, insbesondere wenn sie in einem multidisziplinären Umfeld arbeiten. Es war schockierend zu hören, dass ähnliche Herausforderungen in Organisationen widerhallten, die in Bezug auf Größe, Service, Kultur oder Produkt scheinbar sehr wenig gemeinsam hatten. Vielleicht ist es nur der Anfang, aber ich kann nicht umhin zu denken, dass es wahrscheinlich der beste Weg ist, die Köpfe einer Vielzahl von Führungskräften über Unternehmensgrenzen hinweg zusammenzubringen, um eine tragfähige Lösung zu finden (insbesondere, wenn dieser Pain Point von vielen geteilt wird).

Das Thema Restrukturierung entspinnt sich über die Grenzen der Organisationsgestaltung. Dies wurde deutlich, als wir das Philips Experience Center in Cambridge besichtigten. Zweifellos hat Philips einige beeindruckende Innovationsbeiträge im Gesundheitssektor hervorgebracht. Vor allem, da sich die Organisation von einem primär produkt- zu einem dienstleistungsbasierten Geschäft verlagert hat. Dies wurde in der Arbeit hervorgehoben, die Alex Tan, Design Innovation Director bei Philips Experience Design, während seiner Session „Designing for Pediatric Behavioral Health“ vorstellte. Alex berichtete von der Kraftanstrengung, die sein Team geleistet hat, um den Umgang mit Verhaltensgesundheit (behavioral health, gesundheitsfördernde Verhaltensweisen) im Kinderkrankenhaus von Dallas zu überdenken und neu zu strukturieren.

Ein großes Dankeschön an das Design Management Institute für die Organisation einer gelungenen Veranstaltung. Ich freue mich sehr darauf, im nächsten Jahr in Madrid neue und alte Gesichter zu sehen.

Sarah Crooks

Managing Director

Sarah leitet die Community und das Business Development in New York mit amerikanisch-europäischer Perspektive. Als selbsternannter neugieriger Geist glaubt sie, dass jeder (und alles) eine Geschichte hat.

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