Besonders gefreut hat uns, dass wieder rund 70 Teilnehmer:innen unserer Einladung in den Brahmskontor gefolgt sind, darunter viele Entscheider:innen aus dem Bereich Innovations und Design bekannter deutscher Unternehmen. Sie alle wollten mehr darüber erfahren, wie bei den beiden doch recht unterschiedlichen Konzernen Innovationen entstehen. Drum herum hatten sie außerdem wie immer reichlich Gelegenheit, das Thema Innovationsfähigkeit mit anderen Expert:innen zu diskutieren.

Sebastian Schelper machte den Anfang und stellte in seinem Impulsvortrag den BMW-Innovationsprozess sehr eingängig vor: ein 5-Phasen-Modell, mit dessen Hilfe BMW neue Ideen entwickelt, die anschließend in die einzelnen Entwicklungsbereiche des Unternehmens übergeben werden. Interessant war dabei zu erfahren, dass es in der Vergangenheit immer wieder Konzepte gab, die sich keinem Bereich klar zuordnen ließen und so häufig einfach auf der Strecke blieben. Für genau solche Fälle hat BMW nun einen eigenen Accelerator aufgebaut, in dem Intrapreneure sich solcher Konzepte annehmen und diese wie interne Start-Ups aufbauen. Eine wirklich zukunftsweisende Form des internen Innovationsentwicklung!

Im Anschluss zeigte Jens Keunecke auf, wie Innovationen in einem Familienunternehmen entstehen. Komplett anders und gleichzeitig dennoch im Detail ähnlich sind die Methoden, die in der täglichen Praxis zur Anwendung kommen, dies natürlich angepasst auf die jeweiligen Eigenheiten der Branche. Es war höchst spannend zu erfahren, wie unterschiedlich dabei nicht nur die Anforderungen der Kunden sind, sondern auch die der Anbieter (von zum Beispiel Küchen), in deren Kontext die Produkte von Miele in der Regel stehen bzw. in die diese integriert werden müssen. Denn am Ende stehen Miele-Produkte nie alleine. Auch der Einfluss der Familie selbst ist in solchen Unternehmen nicht zu unterschätzen. Häufig sind es die Eigentümer:innen selbst, die ihre Expertise und ihr Gespür einbringen, um am Ende die Realisierung und Forcierung von Innovationen voranzutreiben. Aber das war unter Steve Jobs bei Apple ja auch nicht anders und noch dazu extrem erfolgreich.

Für mich ließ sich wieder einmal feststellen, dass hinter den Türen der bekannten Unternehmen aktuell sehr viel in Bewegung ist. In Deutschland wird gerne von schwerfälligen Tankern gesprochen, aber diese Darstellung stimmt meines Erachtens von Jahr zu Jahr immer weniger. Die deutschen Unternehmen werden mutiger und offener, wenn es darum geht, neue Weg zu beschreiten und dazuzulernen. Auch Konzerne bedienen sich der Methoden aus der Start-Up-Szene, beteiligen sich an jungen Unternehmen, kooperieren mit dem Wettbewerb und bringen immer häufiger Design Management und Design Thinking-Methoden in die Prozesse ein, um sich für die Herausforderungen der Zukunft fit zu machen. Wir selbst spüren dies täglich bei der Nachfrage nach unserem „Tools of Innovators“-Programm, mit dessen Hilfe wir die vorhandenen Methoden im Innovationsbereich unserer Kunden überprüfen und dazu beitragen, dass ihre Mitarbeiter neue Innovationstechniken und Fähigkeiten erlernen. Die großen Unternehmen in Deutschland bleiben auch morgen noch Tanker, aber sie sind dabei, sich zu modernisieren und haben immer häufiger viele kleine Bei- und Speedboote im Schlepptau, die ihrerseits von der Größe und dem Schutz der Tanker profitieren.

Die Erkenntnis des Abends für mich persönlich war, dass man nicht nur Empathie gegenüber den Kunden aufbauen muss, sondern auch gegenüber den Entscheider:innens, denen man die Ergebnisses vorstellt. So erreicht man, dass am Ende deren Bauchgefühl stimmt und sie die richtigen Entscheidungen treffen.

Join our newsletter and stay informed about our latest work and thoughts

* means the field is Erforderlich

Name*
Language*
Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Copyright@ 2024IndeedInovation.All Right Reserved