Letzte Woche bin ich 18 Stunden von New York nach Hongkong geflogen mit Zwischenstop in Seoul, Korea. Covid-19 hatte diesen langen Flug zu einer schmerzhaften und doch einzigartigen Erfahrung gemacht. Am JFK-Flughafen in New York waren die meisten Plätze bis auf ein paar Flugsteige leer. Alle trugen Masken, wie es die Fluggesellschaften verlangen. Einige Reisende gingen jedoch deutlich weiter und waren voll ausgestattet mit Schutzanzügen, -brillen, Handschuhen und N95-Masken.

Die Plätze waren auf beiden Flügen ausgebucht. Obwohl im Flugzeug alle paar Minuten HEPA-Filter die Luft reinigten und alle Masken trugen, ist eine vollbesetzte Kabine nicht ganz sicher. Während des Essens nehmen beispielsweise alle gleichzeitig ihre Masken ab. Und das Coronavirus hätte sich wunderbar innerhalb der Kabine übertragen können.

Während sich die Flugerfahrung an sich nicht so sehr verändert hat, merkt man die Veränderung spätestens bei der Landung bzw. Verlassen des Flughafens. Als ich in Hongkong landete und wir Passagiere das Flugzeug verließen, musste jeder ein Online-Formular mit Kontaktinformationen und Reiseverlauf ausfüllen. Anschließend wurden sämtliche Reisenden gebeten, die App „Stay Home Safe“ herunterzuladen, mit der ihr Standort während der 14-tägigen Quarantänezeit erfasst werden kann. Als nächstes gaben mir die Beamten des Gesundheitsministeriums von Hongkong mehr Papierkram und ein Armband (auch dieses ortet zukünftig meinen Standort), das ich für die nächsten 14 Tage tragen muss.

Nachdem ich alle Papiere unterschrieben und das Armband aktiviert hatte, wurde ich mit den anderen Reisenden in einen Bus verfrachtet und man brachte und zur AsiaWorld-EXPO in der Nähe des Flughafens. Die gigantische EXPO-Halle wurde zum Testlabor umfunktioniert. In der Halle erhielt jeder von uns ein Kit zum Sammeln von Speichelproben im Rachen für COVID-19-Tests. Da mein Flug erst am Abend landete, wurden alle Proben erst am nächsten Tag analysiert. So wurden wir für die Nacht in ein altes, staubiges Hotel in Kowloon geschickt (wobei ich mich nicht beschweren will, weil es kostenlos war) und warteten auf die Testergebnisse. Schließlich kam mein Ergebnis am nächsten Tag gegen 13 Uhr und zum Glück war es negativ. Von dort aus musste ich mich direkt zu meinem Hotel begeben und meine 14-tägige Quarantäne begann.

Der 18-stündige Flug und das 16-stündige Auschecken waren eine abenteuerliche Erfahrung, genau wie ich es erwartet hatte. Beeindruckt hat mich die Erfahrung aus erster Hand über ein kompliziertes Mehrparteien-Reaktionssystem, das Arbeitskräfte, Wirtschaftlichkeit und Technologie bündelt. Angesichts der Tatsache, dass es in so kurzer Zeit konzipiert und exekutiert wurde, bin ich von diesem Präventionssystem für Reisende, die in Hongkong landen, relativ überzeugt.

Aber würde ich es wieder tun? Auf gar keinen Fall.

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Siguang Ma

Industrial & UX/UI Design

Siguang aka Dominic ist ein Industrie- und UI, UX-Designer, der 2019 zu unserem New Yorker Team kam, um nun in Shanghai die Circular Design Opportunities auf dem asiatischen Kontinent zu erkunden.

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