Das ist mein persönliches Logo. Es ist das Sinnbild meiner persönlichen Geschichte, die mich auf den Media Interaction-Kurs der Graduate School zurückführt. Zu der Zeit beschloss ich, eine konzeptionelle Uhr in Form einer Scheibe zu entwickeln, die im Drehen auf dem Tisch die Zeit anzeigt.
Zu der Zeit kämpfte ich mit der Fertigstellung des mechanischen Designs. Ich versuchte es mit verschiedenen bereits erforschten Mechanismen, konnte aber keine einfache, elegante Lösung finden. Entweder waren sie zu komplex oder erforderten zu viele Teile. Nach mehreren Fehlversuchen, legte ich einen die Kanten überspannenden, rotierenden Arm unter die Scheibe, die langsam rotiert, die Scheibe anhebt, und in fließenden Bewegungen die Zeit zum Schwingen bringt.

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Mir fällt es leicht meine Lebensreise in die Bewegung der Scheibe zu projizieren. Davon ausgehend, dass jede Stunde verschiedene Felder repräsentiert – wie Kunst, Technologie und Design -, dann könnte ich der Arm sein, der diese Bereiche agil überspannt oder durchschreitet. Deshalb ähnelt mein Logo auch der Mechanik der von mir designten Uhr.

Früher war ich ein Tagträumer: Ich wollte ein Poet sein, als ich 5 war. Besessen von chinesischen Kampffilmen, von Menschen die über den Himmel flogen, lernte ich ihre Sprache. Ich veranstaltete der Akustik wegen Konzerte in der leeren Toilette und nahm mein Geigenspiel dort auf.

Das Studium der Elektrotechnik brachte mich dann in einen ganz anderen Bereich. Ich hatte jedoch immer Probleme mit mikroskopisch-technischen Details ohne das Gesamtbild zu betrachten.So führte mich mein beruflicher Weg als Produktmanager zu Samsung Electronics.

Erst später entdeckte ich meine Liebe für Design, wo ich das Potenzial fand. Mit der Überzeugung, dass menschliches Denken und Fühlen bewegt werden können, kehrte ich an die Uni zurück, um Industrial Design zu studieren. Während ich meine Fähigkeiten im technischen Prototyping erweiterte, verbrachte ich viel Zeit in Ästhetikkursen, las philosophische Bücher oder dachte darüber nach, was mein Lebens-Nukleus sein würde. Ich kam zu dem Schluss, dass es meine Philosophie ist, die mich von Grund auf unterstützt.

Aktuell fragen mich viele Leute: “Was hat dich nach Deutschland gebracht?” Dann antworte ich: “Weil ich von deutschen Philosophen fasziniert bin”, was Leute of abschreckt. Doch auch heute möchte ich einen mich inspirierenden Philosophen zitieren: Nietzsche. In seinem 1872 erschienenen Buch “The Birth of Tragedy” (Die Geburt der Tragödie) klassifizierte er die Kunst in zwei Typen unter der Prämisse, dass das Leben das Meer der Agonie ist, voller Zufälle und Widersprüche.

Ihm zufolge gibt es zwei Tendenzen, dem Leben zu begegnen.Einer ist apollinisch, und ein anderer ist dionysisch. Wie Sie alle wissen, ist Apollo der Gott der Sonne, der Wahrheit und der Logik und wird als das rationale Denken dargestellt. Auf der anderen Seite ist Dionysos der Gott des Weines, der Feste und des Wahnsinns. Wenn jemand vollständig in dionysischem Zustand ist, verdunkelt es manchmal die Grenzen von Selbst und Natur.
Die apollinische Tendenz bezieht sich auf den Zwang zu Vollkommenheitszuständen, um die Agonie des Lebens zu überwinden, und er sagte, dass Träume der apollinste Zustand sind, den der Mensch erleben kann. Während die dionysische Tendenz der Zwang ist, völlig in das schmerzhafte Leben einzutauchen, als wäre Dionysos betrunken. Er sah die Natur als sich selbst – als Kunst, die ständig das Leben revitalisiert. Nietzsche sah ihre Verschmelzung als Ideal, da sie es ermögliche, die enorme wahnsinnige Energie des Dionysischen konstruktiv in einem apollinischen Rahmen anzuwenden.
Ich denke, der technologische Fortschritt ermöglicht es dem Menschen, ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Zuständen zu finden. Zum Beispiel:

Mit Hilfe von Virtual Reality oder Augmented Reality können wir die utopische Welt einfach gestalten und vollständig darin eintauchen. Auch die aktuelle Forschung vom MIT Medienlabor versucht, Mensch mit dem Traum zu verbinden. Das Handgelenk sammelt Biosignale der Schlafstadien (Verlust von Muskeltonus, Herzfrequenz, Änderungen in der Hautleitfähigkeit). Bevor wir völlig davon gleiten, gibt der Audio-Roboter bestimmte Wörter ein, die uns im minimalsten Wachzustand noch erreichen und so als Trigger den Traum erreichen.

Was ist dann mit der Natur? Mit mathematischen Berechnungen können wir die chaotischen Muster in der Natur simulieren. Diese kleinen intelligenten Partikel interagieren innerhalb des Algorithmus miteinander, wie fliegende Vögel oder Schwarmfische.

Perspektivwechsel: Wenn wir Apollo als Techniker mit logischem Denken sehen, repräsentiert Dionysos die Künstler, die sich leicht in Emotionen ergehen. Ich glaube, Designer haben beide Eigenschaften und können daher beide Impulse harmonisieren. Als solche ist die Rolle der Designer so wichtig, da sie Mittler zwischen Technologie und Kunst sind.

Was passiert jedoch mit der Balance, wenn sich im Laufe derJahrzehnte der Nukleus verschiebt – unser denken sich radikal ändert?! So könnte er mit der fortschreitenden Artificial Intelligence-Technologie in ein völlig anderes Spektrum vordringen. Yuval Harari behauptet in seinem Buch “Homodeus (2017)”, dass wir vor dem gewaltigen Paradigmenwechsel zum “Technohumanismus” stehen, indem der Mensch die Technologie nutzt, um sich im Kosmos “Dataismus” zu halten, massive Algorithmen-Netzwerke mitwirken und der Humanismus manipuliert oder umgestaltet werden könnte. Wie wird AI uns verändern?

Mein erstes Projekt bei INDEED “How will Ai change us” war Teil unserer Versuche, diese Überlegung mit Technologie zu visualisieren. Unsere Installation scannt das denkende Gesicht des Teilnehmers, während sie gebeten werden, über das Schicksal der Menschheit im Computerzeitalter zu spekulieren. Ihre ausgesprochenen Gedanken werden von künstlicher Intelligenz analysiert und steuern den 3D-Verzerrungsalgorithmus, der veränderte Selbstporträts erzeugt.

Wohin unser Nukleus sich auch verschiebt, human-first bleibt die bestimmende Perspektive – auch und besonders im Hinblick auf Innovationen.

* Mehr Informationen zum Kaminabend oder direkt zum Rückblick.

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