April 19, 2018
Unser neuer TOI-Kollege erklärt, warum es bei Innovation nicht auf die eine Idee ankommt.
In Unternehmen hält sich hartnäckig der Glaube an die gute Idee, das Vertrauen auf den Genius Einzelner und ihre Geistesblitze. Die Realität erfolgreicher Innovation wirkt gegen diese Vorstellung regelrecht trostlos. Wirklich gute Ideen gleichen Rohdiamanten. Sie sind unansehnlich, werden von Unkundigen leicht übersehen und entfalten ihren Glanz erst durch langwieriges, kundiges Schleifen. Es ist ein langer Prozess aus Versuch und Irrtum, missglückten Prototypen und kontinuierlichem Anpassen der eigenen Vorstellungen an die Wirklichkeit.
Wer die Mühe und Sachkenntnis, die für den Prozess des Ideenschleifens nötig ist, unterschätzt, wird beim Innovieren von Produkten und Dienstleistungen nicht weit kommen. Sichtbar wird das an den zahlreichen gescheiterten Initiativen von Unternehmen, die sich bemühen Neues jenseits ihres Kerngeschäfts zu schaffen.
Fast immer liegt das Misslingen an mangelnder Vorbereitung. Oder wie es der amerikanische Serienunternehmer Gary Vaynerchuk formulierte: "Ideas are shit. Execution is the game.“
Im Verlauf des vergangenen Jahres haben Johann Füller, Volker Bilgram und ich intensiv über die Ursachen dieses Scheiterns diskutiert. Nach und nach haben wir sechs typische Probleme identifiziert, die im Unternehmensalltag das Neue ausbremsen (siehe "Wie Innovationen Erfolg haben“, Harvard Business Manager 4/2018).
Diese Fehler verteilen sich auf drei Abschnitte des Innovationsprozesses: Set-up, Value Creation und Value Capture.
Unter Set-up verstehen
wir, die Basis die geschaffen wird, damit Innovationen entstehen und umgesetzt
werden können. Je besser die Vorbereitung, desto besser die Umsetzung. Typische
Probleme und mögliche Lösungen:
Unter Value Creation verstehen wir den Prozess, in dem der eigentliche Wert des Produkts oder der Dienstleistung entwickelt wird. Typische Probleme und mögliche Lösungen:
Ist der Wert eines Neugeschäfts entwickelt, muss er kommerzialisiert werden, das ist der Prozess des Value Capture. Erst wenn dies gelingt, kann man von einer Innovation sprechen. Typisches Problem und mögliche Lösungen:
Wer also gezwungen ist, radikal Neues zu schaffen, sei es durch den Zwang zur Digitalisierung, erstarktem Wettbewerb oder andere Faktoren, muss vor dem Aufruf zur internen Ideenentwicklung eine Menge Hausaufgaben erledigen. Das ist vornehmlich die Aufgabe des Topmanagements. Ist der Rahmen einmal gesetzt, können in Ruhe Ideen entwickelt werden. Denn dann ist die Chance groß, dass aus den Rohdiamanten Preziosen werden.
Erstveröffentlichung am 12. April 2018 auf LinkedIn
Erfahren Sie mehr über TOI - Tools of Innovators und ihr Leistungsspektrum unter http://toi.expert/
Studied chemistry in Reutlingen, was a long-time editor at “Harvard Business Manager”, cofounder of the Newsplatform Pocketstory and Member of the Innovationteam at “Der Spiegel”: Michael brings a wealth of knowledge and the journalistic point of view to the team of Tools of Innovators.
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